Biosphärengebiet Allgäu-Oberschwaben

Pressemitteilung von Pro Biosphäre e.V. zur FDP-Veranstaltung am 20.11.25 in Aulendorf

Pressemitteilung von ProBiosphäre zur FDP-Veranstaltung in Aulendorf

In den letzten Jahren haben wir den Prüfprozess für ein mögliches Biosphärengebiet in Oberschwaben, anfangs auch im Allgäu sehr intensiv begleitet. Wir sehen die Zukunftsentwicklung unserer Region als gesamtgesellschaftliche Aufgabe und ein Biosphärengebiet als eine der großen Chancen, gesellschaftlichen Zusammenhalt und Engagement nachhaltig zu fördern. Wir finden es außerordentlich bedauerlich, dass und wie dieser Prüfprozess entgegen der gemeinsamen Vereinbarung nun vorzeitig beendet wurde. Gegen dieses aus unserer Sicht chancenreiche Projekt zu sein, ist das eine. Demokratische Verantwortung ist es dann aber auch, bessere Alternativen aufzuzeigen.

Wir sehen für uns keine Notwendigkeit, an einer Veranstaltung teil zu nehmen, deren ursprünglich geplantes Thema sich mit dem Abbruch des Prozesses erledigt hat. Wir werden aber mit Sicherheit weiterhin an unseren Vorstellungen von einer für alle lebenswerten Biosphäre arbeiten. Das erwarten wir aber auch und vor allem von denen, die bisher immer betont haben, nachhaltige regionale Entwicklung in Oberschwaben gehe besser ohne ein Biosphärengebiet. Plakative politische Ziele helfen da nicht weiter. Es braucht konkrete Antworten. Wie genau das ohne den wichtigen Schlüssel eines Biosphärengebiets aussehen wird? Stand heute erkennen wir keine Vorschläge der Gegner dieses Projektes sind aber sehr gespannt auf ihre Ideen.

Das Land Baden-Württemberg möchte in Abstimmung mit einer EU-Initiative in dem auf der nebenstehenden Karte ein Biosphärengebiet ausweisen. Dazu schreibt die Landesregierung auf der Internetseite: https://pruefprozess-biosphaerengebiet.de/pruefprozess-biosphaerengebiet/

Bestrebungen zum Moor- und Klimaschutz haben durch die geografischen Gegebenheiten mit der einzigartigen Moor- und Hügellandschaft seit jeher einen hohen Stellenwert in Oberschwaben. Die schützenswerten Moore bieten nicht nur zahlreichen bedrohten Tier- und Pflanzenarten einen vielfältigen Lebensraum, sondern leisten aufgrund der hohen Bindung an CO2 einen erheblichen Anteil zum Klimaschutz.

Die Landwirtschaft stellt einen erheblichen Wirtschaftsfaktor in der Region dar und zeichnet sich durch das Nebeneinander von konventionellen und ökologischen Betrieben aus. Auf dieser Grundlage soll in den nächsten Jahren das Potenzial eines Biosphärengebietes im Sinne einer nachhaltigen Regionalentwicklung für die Region Allgäu-Oberschwaben geprüft werden.

Die Oberschwabengrünen befürworten den von Grünen gegründeten Verein „Pro Biosphäre“. Ziel ist es, die heimischen Naturräume zu schützen und eine naturnahe, nachhaltige Landnutzung zu fördern. Regionale Produkte, Rohstoffe und Lebensmittel sollen im Einklang mit der Natur erzeugt werden. Nur so lassen sich die einzigartigen Moor- und Hügellandschaft mit ihrer Artenvielfalt für kommende Generationen bewahren. Der Verein befürwortet eine gemeinwohlorientierte Wirtschaftsweise mit gesunden, wirtschaftlich tragfähigen landwirtschaftlichen Betrieben.

Die Gegner*innen des Biosphärengebiets, haben sich in der Allianz für Allgäu-Oberschwaben formiert und mobilisieren die Land- und Forstwirtschaft, ohne die Belange von Tourismus, Gastronomie und Naturschutz zu berücksichtigen. Mit Ludwig Erbgraf von Waldburg-Wolfegg-Waldsee, Michael Fick, Förster des Fürsten Erich von Waldburg-Zeil, zuständig für ein Waldgebiet von 10.000 Hektar, Franz Schönberger, Vorsitzender der Allianz und Bauernverbandschef, sowie Roswitha Geyer-Fäßler, Vizepräsidentin des Landesbauernverbandes fahren sie mit Macht eine Idee an die Wand, die nicht aufoktroyieren wollte, sondern in einem kooperativen Ansatz aktive Bürgerbeteiligung vorsah. Statt das Erfolgsmodell der Schwäbischen Alb in angepasster Form zu übernehmen, lehnen sie dieses Zukunftsprojekt ab.

Für weitere Details empfehlen wir die Blix Ausgabe November: https://www.diebildschirmzeitung.de/wp-content/uploads/2023/10/000_BLIX_11-2025_kleinsteGroesse.pdf